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Beweidung und Wiesen

Ehemalige Acker- und Grünflächen, die nach und nach vom Wald erobert wurden, sind von uns freigelegt worden. Heute grasen Schafe und Ziegen auf unseren Weiden.

Der Verein selbst besitzt keine Grünflächen und keine Weidetiere. Er pachtet und pflegt ehemaliges Grünland und arbeitet an der Erhaltung der freigelegten Flächen durch Beweidung mit BeweiderInnen zusammen.

Grünland als Schutzgürtel für Lindenberg

Unser Dorf ist von allen Seiten umgeben von Wald. Wir lieben den Wald, aber wenn wir nichts unternehmen, kommen die hohen Bäume bis an die Häuser heran. Es besteht Gefahr bei Sturm, die Häuser werden feucht, das Dorfbild wird dunkler, die Luft kann im Tal nicht mehr zirkulieren, das Dorf erstickt. Wiesen und Weiden verschönern nicht nur unser Tal, sondern dienen auch als Schutzgürtel für das Dorf. Lindenberg soll atmen!

Ziel und Zweck des Fördervereins Beweidung & Streuobst ist es, den Naturschutz und die Landschaftspflege auf den ehemaligen Acker- und Grünflächen um den Ort Lindenberg zu koordinieren und die Verbuschung sowie den vorgedrungenen Wald zurückzudrängen.

August 2023, Weide im Bereich Obere BirkenAugust 2023, Weide im Bereich Obere Birken

Freilegung von ehemaligen Grünflächen

Um ehemals vorhandene Wiesen wieder frei zu legen, werden Wildwuchs und größere Bäume entfernt. Alte Sandtrockenmauern werden ebenfalls freigelegt. Das gewonnene Holz wird zum Teil abtransportiert. Reisig- und Totholzhaufen verbleiben auf der Wiese als Refugium für Wildtiere oder als Podest für die Ziegen.

Je nach Zustand des Bodens wird die Wiese anhand von Saatgut wieder hergestellt.

Gegebenenfalls muss auch ein Zugang (Pfad, Weg) zur Wiese freigelegt werden.

Wiese oder Weide?

Bleibt eine Wiese ohne Weidetiere, muss sie regelmäßig gemäht und gerecht werden. Aufgrund der Hanglage bzw. des schwierigen Zugangs zur Wiese sind größere Mähgeräte oft nicht einsetzbar. Der Verein hat nicht genug Kapazität, um die Flächen per Hand zu mähen. Aus diesem Grund haben wir uns dafür entscheiden, die wiedergewonnenen Grünflächen als Weide zu benutzen. Die Weidetiere erledigen die „Mäharbeit“ und sorgen dafür, dass die Weide nicht wieder verbuscht.

Vorbereitung der Beweidung

Für die Koppelhaltung der Weidetiere muss die Fläche eingezäunt werden. Wir benutzen dafür Insultimber-Pfähle (selbtisolierende Holzpfähle) und Elektrozäune. Dort wo ein Zugang oder Durchgang für die Menschen (z.B. Wanderer und Spaziergänger) erforderlich ist, werden Zauntore gebaut.

Da die Weidetiere Tag und Nacht auf der Weide bleiben und auch dort gefüttert werden, bauen wir für die Tiere einen Stall vor Ort.

September 2023, glückliche Ziege im Bereich JoppenholzSeptember 2023, glückliche Ziege im Bereich Joppenholz

Die BeweiderInnen brauchen einen guten Zugang zur Weide, um Futter zu bringen und für die Tiere zu sorgen. Diesen Zugang müssen wir gegebenenfalls schaffen oder freihalten.

Die Wasserversorgung für die Tiere muss gewährleistet werden. Auf einer Weide ohne Straßenzugang und ohne Wasserleitung müssen täglich Wasserkanister mühsam hinaufgebracht werden. Um dieses Problem zu lösen, hat der Verein 2023 eine Wasserleitung zu den oberen Birken neu installiert.

Sommer 2023, neue Wasserleitung Richtung Obere BirkenSommer 2023, neue Wasserleitung Richtung Obere Birken

Erhaltung der offenen Landschaft durch Beweidung

Der Verein besitzt selber keine Weidetiere, sondern arbeitet mit BeweiderInnen zusammen, die unsere Weideflächen nutzen.

Wir unterstützen aus Naturschutzgründen eine extensive Beweidung mit Schafen und Ziegen. Es handelt sich dabei um eine Koppelhaltung. Wenn genug Fläche vorhanden ist, wechseln die Tiere ab und zu mal die Weide, damit sich der Boden regenerieren kann.

Die Weidetiere sind hauptsächlich Schafe und Ziegen. Beide Arten rupfen und beißen, können aber auch schälen. Während die Schafe sich eher vom Boden ernähren, bevorzugen die Ziegen eine Futteraufnahme von oben und arbeiten somit gegen eine Verbuschung der Weide.

Mai 2023: Ziegenmutter mit Zicklein im Bereich Obere BirkenMai 2023: Ziegenmutter mit Zicklein im Bereich Obere Birken

Erhaltung der offenen Landschaft durch Pflegemaßnahmen

Auch wenn die Weidetiere an der Entbuschung und Weideerhaltung arbeiten, bleibt der Verein von Pflegemaßnahmen nicht verschont: Regelmäßig stürzen am Waldrand Bäume auf den Elektrozaun und müssen entfernt werden; die Zugangswege zu den Weiden (z.B. Birkepädel) müssen frei gehalten werden; Besenginster- und Brombeerdickicht müssen entfernt werden, weil die Tiere nicht alles schaffen; die Ställe müssen in Stand gehalten werden, etc.
Einige Vereinsmitglieder sind dafür unermüdlich im Einsatz.

Erschaffung und Erhaltung von Streuobstwiesen

Ein weiteres Ziel des Vereins ist die Erschaffung und Erhaltung von Streuobstwiesen. Diese sind nicht nur schön, sondern auch besonders wertvoll als Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Und nicht zuletzt erfreut sich der Mensch an einer Obsternte!

September 2023: Joppenholzwiese mit jungen ObstbäumenSeptember 2023: Joppenholzwiese mit jungen Obstbäumen

An Balzers Plätzel im Joppenholztälchen haben wir im Oktober 2022 bei einem gemeinsamen Arbeitseinsatz neue Obstbäume gepflanzt. Dies war erst ein Anfang: im Oktober 2023 wurden weitere 6 Obstbäume gepflanzt. Im Bereich Obere Birken sind die Obstbäume sehr alt und müssen mittelfristig entweder saniert oder ersetzt werden.

Im Sinne der Artenvielfalt bringen wir auf Baumstämmen unserer Streuobstwiesen Nisthilfen für verschiedene Vogelarten an. Paten für die Nisthilfen sind die Dorfkinder – vielen Dank für die Arbeit!

 

Es bleibt viel zu tun, um unsere Vereinsziele zu erreichen. Wir freuen uns, wenn Sie durch die Lektüre dieser Seite Lust bekommen haben, bei uns mitzumachen!